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Modellregion bewegtes Tirol

17. Mrz 2022

© LRTH / Thomas Schrott

Das Perspektivenprogramm „Modellregion bewegtes Tirol“ der Lebensraum Tirol Holding hat das Ziel, Zukunftsbilder zu entwickeln sowie Projekte mit Modellcharakter und Strahlkraft im Bereich Bewegung und Sport umzusetzen und sichtbar zu machen.

Bewegung und Sport haben zu wenig Stellenwert in unserer Gesellschaft. Ein klares Bekenntnis dazu fehlt – darunter leiden unter anderem auch die gesamtgesellschaftliche Bedeutung und der Wirkungsgrad, den Bewegung und Sport haben könnten. Diese Bedeutung ist enorm, denn Bewegung und Sport verbinden als gesellschaftliche Kraft und Teil unserer Kultur als Alpenregion doch auf vielen Ebenen. Das Perspektivenprogramm „Modellregion bewegtes Tirol“ der Lebensraum Tirol Holding hat das Ziel, Zukunftsbilder zu entwickeln sowie Projekte mit Modellcharakter und Strahlkraft im Bereich Bewegung und Sport umzusetzen und sichtbar zu machen.

Bewegung und Sport in den Tiroler Gemeinden
Dass Anregungen zum Sport und zur Bewegung notwendig sind, zeigen aktuelle globale Erhebungen. Mehr als 80 Prozent der jugendlichen Weltbevölkerung ist unzureichend körperlich aktiv. Auch in Tirol steigt beispielsweise der Anteil langer Sitzzeiten – eine Entwicklung, die auf Büroarbeit, Schule, Hausübungen, motorisierte Transportmöglichkeiten sowie die intensive Nutzung von Smartphones oder Computerspielen in der Freizeit zurückzuführen ist. Mit dem Projekt „Bewegung und Sport in den Tiroler Gemeinden“ wollen die Lebensraum Tirol Holding und die GemNova dies nun ändern. 

„Sport und Bewegung sind der Grundstein für ein gesundes Leben“, betont Georg Dornauer, 1. Landeshauptmann-Stellvertreter und Sportlandesrat: „37 Prozent der Tirolerinnen und Tiroler treiben höchstens ein- bis zweimal im Monat Sport. Das wollen wir ändern und die Menschen zu mehr Bewegung motivieren. Die neuen Sport- und Bewegungskoordinator:innen helfen uns, die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiroler Bevölkerung zu erhalten und zu fördern“, so Dornauer. Begonnen wird in zwei Pilotregionen: dem Stubaital und einer weiteren Region.

Die kommunale Bewegungs- und Sportkoordinator:innen sollen daher auf Gemeindeebene alle Bevölkerungsgruppen zu niederschwelligen Sportangeboten animieren. Die konkreten Zielsetzungen der lokalen Sport- und Bewegungskoordinator:innen sind dabei klar: Die spezifischen Angebote von Vereinen und Schulen zu vernetzen bzw. sichtbar zu machen und die Menschen vor Ort persönlich zu beraten und zu motivieren, wieder mehr Bewegung und Sport in ihren Alltag zu integrieren. Die Gemeinden spielen eine wichtige Rolle für das Projekt. Ernst Schöpf, Präsident des Gemeindeverbands Tirol, erläutert: „In den Gemeinden können wir die Menschen direkt erreichen. Durch Bewegungsangebote lässt sich das Gemeinschaftsgefühl stärken und die soziale Teilhabe erhöhen.“ Ebenso wichtig für den Erfolg der Initiative sei die Vernetzung zwischen den Gemeinden und ein regelmäßiger Austausch.

Im Stubaital ist seit Dezember 2022 Alexandra Gradauer als erste Bewegungskoordinatorin im Einsatz. Daniel Stern, Bürgermeister von Mieders und Obmann des Planungsverbandes Stubaital, ist vom Potenzial dieser Initiative überzeugt, da die Menschen von der Bündelung bereits bestehender Angebote profitieren werden: „Wir schaffen eine neue Anlaufstelle für alle, die ein Bewegungsangebot in Anspruch nehmen wollen und hoffen gleichzeitig, mit attraktiven Maßnahmen auch jene zu erreichen, denen bislang der richtige Zugang zu Sport und Bewegung gefehlt hat.“ Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding, erläutert den Gedanken hinter der Initiative: „Wir arbeiten auch als Zukunftswerkstatt des Landes und unser oberstes Ziel ist die Entwicklung eines vitalen Lebensraumes mit und für gesunde Menschen. Das Projekt ‚Modellregion bewegtes Tirol‘ umfasst fünf Teilprojekte – ‚Bewegung und Sport in Tiroler Gemeinden‘ ist eines davon“. 

Alois Rathgeb, Geschäftsführer der GemNova, stellt fest, dass es genug Sportangebote gebe, jedoch die Koordination fehlt. „Daher setzen wir 2023 Bewegungskoordinator:innen in zwei Pilotregionen ein. Diese sollen dort Lücken und Problemfelder erkennen, Anbieter, Vereine und Schulen unterstützen sowie eine Anlaufstelle für Bürger:innen sein“, so Rathgeb. Vor allem die Niederschwelligkeit der Angebote sei wichtig und das große Ziel der Initiative ist es, gesunde Lebensjahre zu erhöhen. Denn jedes gesunde Lebensjahr mehr sei nicht nur für die Lebensqualität jedes Menschen enorm wertvoll, es trage auch dazu bei, kostspielige volkswirtschaftliche Effekte wie Krankenstände, langwierige medizinische Betreuungen und langfristig Pflegekosten einzusparen.

3.000 Kinder bei „Beweg dich Tirol Tour“

Die Lebensraum Tirol Holding konzipierte im Rahmen des Programmes „Modellregion bewegtes Tirol“ gemeinsam mit der Sportabteilung des Landes die Bezirkstour „Beweg dich Tirol“. Diese soll in Kooperation mit den Tiroler Sportdachverbänden in den Tiroler Bezirken einen niederschwelligen Zugang zu sportlichen Aktivitäten bieten. Die „Beweg dich Tirol Tour“ startete im September am Landhausplatz in Innsbruck. Im Rahmen der Tour wird ein aufwendiger Sportparcours an belebten Plätzen aufgebaut, der den Kindern und Jugendlichen in den einzelnen Bezirken verschiedenste Bewegungsarten wie Biken auf einem eigens aufgebauten „Pumptrack-Parcours“, Klettern auf einer professionellen Kletterwand des österreichischen Alpenvereins und viele weitere Sportarten spielerisch und niederschwellig näherbringen soll. Die ersten drei Stopps der „Beweg Dich Tirol Tour“ in den Bezirken Innsbruck, Kufstein und Lienz waren ein voller Erfolg: 107 Schulklassen und insgesamt über 3.000 Kinder lernten gesunde Bewegung und Sportarten kennen. Bis zum Sommer 2023 wird die „Beweg Dich Tirol Tour“ auch in den weiteren Tiroler Bezirkshauptstädten haltmachen.

„Wir wollen Tirol zu einer Modellregion für gesundes Leben entwickeln. Da der entscheidende Grundstein für unsere Gesundheit und Bewegungskompetenz bereits im Kindesalter gelegt wird, richtet sich diese Bezirkstour primär an die jüngsten und jungen Tirolerinnen und Tiroler. Jede und jeder kann und soll mitmachen. Bei den ausgewählten Aktivitäten begleiten Trainerinnen und Trainer des Fördervereins Nachwuchsleistungssport Tirol sowie der drei Tiroler Sportdachverbände ASVÖ Tirol, ASKÖ Tirol und Sportunion Tirol die Kinder spielerisch, um auch ‚Couchpotatos‘ die Freude an der Bewegung zu vermitteln“, zeigte sich Josef Margreiter, GF der Lebensraum Tirol Holding, von der Bezirkstour überzeugt.

Seit 2021 fahren drei weitere Direktzüge aus Berlin, Frankfurt und Malmö nach Tirol. © Tirol Werbung / Hans Kapferer
Studie zum Pistentourengehen

Tourengehen boomt und sorgt auf sowie abseits der Piste für Spannungsfelder, die es zu lösen gilt. Die neue Studie zum Pistentourengehen, die von der Lebensraum Tirol Holding im Rahmen ihrer Initiative „Sports Research Lab Tirol“ beauftragt wurde, liefert erstmals umfassende Daten zur quantitativen Entwicklung, zum Nutzungsverhalten bis hin zur Zahlungsbereitschaft der Sportler:innen. 

„Die Basis für gute Entscheidungen stellen umfassende Daten dar. Das gilt insbesondere für dynamische Entwicklungen wie jene im Skitourengehen“, erklärt Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding: „Die Untersuchung liefert aussagekräftige Daten zum Nutzungsverhalten inklusive der Zahlungsbereitschaft der Sportler:innen und eröffnet so Perspektiven auf eine für alle Beteiligten vorteilhafte Professionalisierung des Angebots. Die grundsätzliche Toleranz unserer Skigebietsbetreiber und die wachsende Zahl von Skigebieten mit Pistentourenangeboten ist besonders erfreulich.“ 

Martin Schnitzer von der Universität Innsbruck zu Details der Studie: „Die aktuelle Studie belegt, Pistentourengehen boomt. 51 Prozent der Befragten haben diese Sportart in den vergangen fünf Jahren für sich entdeckt. Dabei stehen vor allem sportliche Motive im Vordergrund. Jeder Achte ist beim Pistentourengehen aber bereits in einen Konflikt verwickelt gewesen. Hier kommt es vermehrt zu verbalen Auseinandersetzungen über die Nichteinhaltung von Pistensperrungen.“ Wirkungsvolle Maßnahmen könnten laut Studie eine Kombination aus Sensibilisierung für die Regeln und Leitsysteme sein. In den westlichen Bundesländern zeigen sich Pistentourengeher:innen im Allgemeinen mit dem Angebot zufrieden. Gerade die Akzeptanz der Skigebietsbetreiber ist den Pistentourengeher:innen besonders wichtig. Pistentourengeher:innen glauben großteils, dass Skifahrer:innen und Snowboarder:innen mehr Rechte auf der Piste haben. Fast 30 Prozent der Befragten wären bereit, neben einer Parkplatzgebühr auch für die Pistennutzung zu zahlen. „Für eine kombinierte Parkplatz- und Pistennutzungsgebühr sind Preise in der Höhe zwischen fünf und zehn Euro vorstellbar, in einem Online-Experiment mit weiteren Zusatzleistungen (z.B. Skiservice) konnten wir eine Zahlungsbereitschaft der Befragten bis zu 150 Euro pro Saison feststellen“, so Schnitzer.