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Wassererbe Tirol

17. Mrz 2022

© TVB Osttirol / Carolina Trauner

Tirol verfügt über einen wahren Wasserschatz. Einer krisensicheren Versorgung und bewussten Nutzung unseres Trinkwassers kommt jedoch immer größere Bedeutung zu. Die Lebensraum-Initiative „Wassererbe Tirol“ will daher generationenübergreifend das Bewusstsein für unseren heimischen Wasserschatz sowie den achtsamen Umgang damit steigern.

Trinkwasser: Bewusstseinsbildung von Klein auf

Wasser ist neben der Luft zum Atmen unsere wichtigste Lebensgrundlage – dies können Kinder gar nicht früh genug lernen. Eine gemeinsame Initiative von Land Tirol, Lebensraum Tirol Holding und GemNova bringt das essenzielle Thema nun in den schulischen Nachmittagsunterricht. „Sauberes Trinkwasser ist die Voraussetzung für Gesundheit, deshalb gilt es den Tiroler Wasserschatz bestmöglich zu schützen. Die Bewusstseinsbildung für diese kostbare Ressource kann gar nicht früh genug beginnen“, bringt es Gesundheits- und Bildungslandesrätin Cornelia Hagele auf den Punkt.

Denn auch wenn Tirol mit über 10.000 Quellen ein echtes Wasserschloss darstellt, so ist angesichts von Klimawandel und Wasserknappheit in vielen europäischen Ländern ein achtsamer Umgang mit unserem Trinkwasser angesagt. Deshalb wird dieser nun Tirols Schüler:innen auch im Rahmen der schulischen Nachmittagsbetreuung vermittelt. Land Tirol, Lebensraum Tirol Holding und das Tochterunternehmen des Tiroler Gemeindeverbandes, GemNova, haben dazu eigene Unterrichtsmaterialien entwickelt, die das Thema Wasser aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten – angefangen vom natürlichen Wasserkreislauf als Lebensgrundlage für Mensch, Fauna und Flora über Wasser als Kulturgut bis hin zum täglichen Wasserverbrauch. Über 50 verschiedene Spiele, Experimente, Rezepte und Anleitungen finden sich im Heft „Abenteuer Express – Unser Wasserschatz“, die einen spielerischen Zugang zum Thema ermöglichen. So können die Pädagog:innen regelmäßige Impulse setzen, um den richtigen Umgang mit kostbarem Trinkwasser zu lehren.

„Ich freue mich, dass unser Lebensraum-Programm ‚Wassererbe Tirol‘ im Schulterschluss mit unseren Partnern neben zahlreichen anderen Initiativen wie der Förderung der Wasserinfrastruktur in den Tiroler Gemeinden oder gezielte Maßnahmen im Tourismus auch in den Schulen Einzug gehalten hat“, erklärt Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding. Aktuell werden bereits ausgewählte Pädagog:innen des GemNova-Bildungspools, der die Gemeinden als Schulerhalter in den Aufgabenfeldern der Freizeitpädagogik und Schulassistenz unterstützt, in die Thematik eingeschult. In einem ersten Schritt sollen die Unterrichtsmaterialien in bis zu 200 Gruppen der schulischen Nachmittagsbetreuung Verwendung finden. „Wissen schafft Bewusstsein, darum ist es wichtig, dass bereits die Kinder etwas über die Herkunft und Bedeutung unseres Wassers erfahren und es somit auch schätzen lernen können. Im Idealfall findet das Thema aus der Nachmittagsbetreuung auch einen Weg in die Familien und schafft so ein noch breiteres Bewusstsein“, hofft Alois Rathgeb, Geschäftsführer der GemNova, auf einen Schneeballeffekt der Initiative.

Seit 2021 fahren drei weitere Direktzüge aus Berlin, Frankfurt und Malmö nach Tirol. © Tirol Werbung / Hans Kapferer

Zeigen sich sichtlich erfreut über die gemeinsamen Unterrichtsmaterialien und die Einbindung des Themas Trinkwasser in den Schulunterricht: (v.l.): Gesundheits- und Bildungslandesrätin Cornelia Hagele, Alois Rathgeb (GF GemNova), Larissa Wiedring (Pädagogin) und Josef Margreiter (GF Lebensraum Tirol Holding) © LRTH

Sicherung der Tiroler Trinkwasserversorgung

Trotz tausender Quellen  können Ereignisse wie Naturkatastrophen, längere Trockenperioden oder bakterielle Verunreinigungen die Sicherheit der Trinkwasserversorgung in Tirol gefährden. Damit die heimischen Gemeinden in so einem Krisenfall dennoch nicht auf dem Trockenen sitzen, hat das Land Tirol gemeinsam mit der Lebensraum Tirol Holding ein Förderprogramm ins Leben gerufen. In fünf Pilotregionen mit 26 Gemeinden wird nun die Wasserversorgung auf Herz und Nieren geprüft.

Die öffentliche Wasserversorgung ist ein Logistiksystem mit der Aufgabe, Wasser in richtiger Qualität zu minimalen Kosten zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu liefern. „Wasser ist Lebensgrundlage. Eine krisensichere Wasserversorgung ist zudem ein Standortfaktor für den Lebens- und Wirtschaftsraum. Der Schlüssel zu einer zukunftstauglichen und effizienten Wasserversorgung liegt in der regionalen Zusammenarbeit“, erklärt Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler.

Darum haben das Land Tirol und die Lebensraum Tirol Holding im vergangenen Sommer eine mehrjährige Initiative zur krisensicheren Trinkwasserversorgung gestartet. „Diese soll einerseits die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit stärken, umfasst aber auch die finanzielle Unterstützung von konkreten Infrastrukturprojekten und Bauvorhaben zur Wasserversorgung in unseren Gemeinden“, resümiert Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding.

Im Juni 2022 erfolgte die Ausschreibung an die Tiroler Gemeinden mit der Einladung, sich für das Förderprogramm zu bewerben. Insgesamt 26 Gemeinden erfüllten die notwendigen Voraussetzungen und formieren nun jene fünf Pilotregionen (Ehrwalder Becken, Planungsverband Stubaital, Jenbach und das vordere Zillertal, Region Kirchberg, Planungsverband Wörgl und Umgebung), deren Wasserversorgung nun auf den Prüfstand gestellt wird:

„In den 26 Gemeinden der fünf Pilotregionen leben rund 90.000 Einwohnerinnen und Einwohner. 2021 wurden dort 3,5 Millionen Nächtigungen gezählt. Durch die Initiative zur Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit wird die Trinkwasserversorgung für Einheimische, Tourismus und Industrie langfristig abgesichert“, so Rupert Ebenbichler, Geschäftsführer der Wasser Tirol. Die Kosten für Analyse und Konzeptausarbeitung werden zu 50 Prozent von der Lebensraum Tirol Holding übernommen – sie umfasst die Erhebung der vorhandenen Infrastruktur und der Wasserressourcen im Verhältnis zur Bedarfsentwicklung und ist die Basis für ein Erschließungs- und Umsetzungskonzept der zu treffenden Infrastrukturmaßnahmen. „Diese Bauvorhaben zur gemeindeübergreifenden Sicherstellung der Trinkwasserversorgung werden von Land und Bund mit bis zu 35 Prozent gefördert – das ist eine Steigerung von zehn Prozent zu den bisherigen Förderungen“, so Geisler.

„Es geht nicht nur um die Absicherung unserer wohl wichtigsten Lebensgrundlage auch für nachkommende Generationen, wir wollen mit unserer nachhaltigen Wasserwirtschaft ein Stärkefeld aufbauen und Tirol langfristig im internationalen Kontext als Wasserschloss profilieren“, erklärt Josef Margreiter die Beweggründe für diese jüngste Initiative der Lebensraum Tirol Holding.

Seit 2021 fahren drei weitere Direktzüge aus Berlin, Frankfurt und Malmö nach Tirol. © Tirol Werbung / Hans Kapferer

Freuen sich über die Initiative zur Sicherung der Tiroler Trinkwasserversorgung (v.l.): Rupert Ebenbichler (GF der Wasser Tirol), LR Josef Geisler und Josef Margreiter (GF Lebensraum Tirol Holding). © LRTH

Atlas des Tiroler Trinkwassers

Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern und Regionen verfügt Tirol über reichlich Trinkwasser in höchster Qualität. Wir wollen unseren Wasserschatz trotz Klimawandel auch für die nächsten Generationen erhalten. Ziel der Lebensraum-Initiative „Wassererbe Tirol“ ist es daher, das Bewusstsein für unseren heimischen Wasserschatz sowie den achtsamen Umgang damit zu steigern. Im Rahmen der Initiative erschien in der Edition Lebensraum Tirol mit dem „Atlas des Tiroler Trinkwassers“ der erste Band einer Schriftenreihe mit Zahlen und Fakten zu wichtigen Zukunftsthemen des Landes. Der Atlas des Tiroler Trinkwassers bietet einen kompakten Überblick mit grundlegenden Zahlen, Fakten und Infografiken zu diesem essenziellen Zukunftsthema, ins Bewusstsein gerückt werden unter anderem Themen wie die Wasserressourcen Tirols, die Qualität des heimischen Trinkwassers, Wasser & Gesundheit, die Infrastruktur der Trinkwasserversorgung und die Energiegewinnung aus der Wasserleitung. Der Atlas wirft aber auch einen Blick über die Grenzen Tirols und beleuchtet die Situation der und zukünftigen Trinkwasserversorgung in Österreich und Europa.